Mitwirkende 2024

 


New York Polyphony // Chorus Musicus Köln // Benno Schachtner // Benedikt Kristjánsson // Daniel Ochoa // Das Neue Orchester // Christoph Spering // Martin Schmeding // Kammerchor der HfMT Köln und Posaunenklasse HfMT 25/15 // Christopher Brauckmann // Ulrich Flad // The Monochrome Project // Marco Blaauw // Markus Stockhausen // Alireza Mortazavi // Hamdelaneh // ARS CHORALIS COELN // Maria Jonas // Bonner Kammerchor // Georg Hage // Minguet Quartett // Cinquecento // Isingizi // Dumisani ‚Ramadu‘ Moyo // Blessings ‚Nqo‘ Nkomo // Vusa Mkhaya Ndlovu // Uwaga!



New York Polyphony
Von der Kritik als „Sänger mit hervorragender Musikalität und stimmlicher Anziehungskraft“ (The New Yorker) geschätzt, gilt New York Polyphony als eines der bedeutenden Vokalensembles der USA. Die innovativen Programme reichen von gregorianischen Gesängen bis zu zeitgenössischen Auftragswerken, und die Konzentration auf seltene und wiederentdeckte Werke des 12. bis 17. Jahrhunderts hat dazu beigetragen, Alte Musik einem breiteren Publikum nahezubringen. Die Diskografie des 2006 gegründeten Ensembles umfasst zwei GRAMMY-nominierte Alben, weitere Veröffentlichungen standen auf Bestenlisten. Das Quartett unternimmt regelmäßig ausgedehnte Tourneen und tritt in den besten Konzertsälen der Welt sowie bei renommierten Festivals im In- und Ausland auf.

Benno Schachtner kann zu den führenden Countertenören gezählt werden – auf Festivals, bei Ensembles und Dirigenten ist er ein gefragter Künstler. Unter etlichen hochkarätigen CD-Produktionen wurde sein Solo-Album »Clear or cloudy« mit Songs von Dowland, Purcell u. a. international ausgezeichnet. Er studierte in Detmold und Basel, ist 2. Preisträger des Bach-Wettbewerbs Leipzig 2012 im Fach Gesang. An der Hochschule für Künste in Bremen ist er seit 2020 Professor im Studiengang Historisch informierte Aufführungspraxis.

Benedikt Kristjánsson stammt aus Island und studierte in Berlin. Er ist Preisträger von Wettbewerben wie cantateBach und Bach-Wettbewerb Leipzig. Seine Debüt-CD »Drang in die Ferne« mit Liedern von Schubert und isländischen Volksliedern erschien 2019. Für die Johannes-Passion für Tenor allein, Cembalo, Orgel und Schlagwerk gewann er den Opus Klassik 2019 der Kategorie »Innovatives Konzert des Jahres«. Solistisch international aktiv, führen ihn Engagements mit zahlreichen Ensembles und Dirigenten zusammen.

Daniel Ochoa ist ein gefragter Interpret, da sein Repertoire von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik reicht, wobei er sich als Leipziger den Werken Bachs auf besondere Weise verpflichtet fühlt. Zahlreiche zum Teil preisgekrönte CDs dokumentieren sein Schaffen. Neben der Zusammenarbeit mit Dirigenten wie H. Blomstedt, R. Goebel, und Th. Hengelbrock verbindet Daniel Ochoa mit Christoph Spering eine jahrelange Zusammenarbeit, die sich in Einspielungen zahlreicher Bach-Kantaten niederschlug.

Christoph Spering gehört zu den renommiertesten Spezialisten für historische Aufführungspraxis im internationalen Musikbetrieb. Mit seinen lebendigen Interpretationen verfolgt er das Anliegen, dem Publikum stets neue Hörweisen zu eröffnen. Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit und der Forschung steht das musikalische Repertoire von Barock bis Romantik und das Instrumentarium der jeweiligen Zeit, wobei das Werk Bachs einen der Schwerpunkte darstellt. Einen internationalen Schlüsselerfolg hatte er mit der ersten Wiederaufführung der Mendelssohn-Fassung der Matthäus-Passion. Inzwischen hat er über 50 Kantaten Bachs eingespielt.

Das Neue Orchester, 1988 von Christoph Spering gegründet, ist das erste deutsche Originalklang-Ensemble, das aufführungspraktische Überlegungen auch auf die Musik der Romantik anwandte. Bekannte wie auch vergessene Meisterwerke stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Orchesters, dessen Mitglieder über umfassende Erfahrungen und Fähigkeiten im Bereich der historischen Aufführungspraxis verfügen. Mit Instrumenten der jeweiligen Epochen haben sich die Musiker spezialisiert, aufführungspraktischen Erkenntnissen und Vorgaben der Komponisten möglichst authentisch zu folgen. Das Neue Orchester debutierte im Jahr 1990 in der Kölner Philharmonie und ist seither regelmäßig zu Gast in großen Konzertsälen und bei namhaften Festivals in ganz Europa.  

Der Chorus Musicus Köln wurde 1985 von Christoph Spering gegründet und erlangte Bekanntheit durch inspirierte und musikwissenschaftlich fundierte Aufführungen vor allem auch unbekannter und wiederentdeckter Werke des 18. und 19. Jahrhunderts, darunter große Oratorien, aber auch Opern, die auf zahlreichen CD-Einspielungen dokumentiert sind. Die Fachkritik bescheinigt dem Chor hohe Virtuosität, frische Dynamik, ausgewogene Klangschönheit und Intonationsreinheit. Das Vokalensemble, das sich in verschiedenen Besetzungsgrößen aus qualifizierten und professionellen Sängerinnen und Sängern zusammensetzt, gastierte in zahlreichen nationalen und internationalen Konzerthäusern und bei Festivals in ganz Europa.  

Martin Schmeding (*1975) studierte in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf und wurde mit zahlreiche nationalen und internationalen Wettbewerbspreisen ausgezeichnet. Nach Stationen an der Neanderkirche Düsseldorf (1999-2002) und als Kreuzorganist Dresden (2002-04) war er 2004–15 Professor für Orgel und Leiter des Instituts für Kirchenmusik Freiburg, und lehrt seit 2015 als Professor für Orgel und Künstlerischer Leiter der Europäischen Orgelakademie Leipzig. Er ist Gastprofessor in Birmingham, Professor für Orgel am Royal College of Music London. Seine Einspielungen waren mehrfach auf der Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik, 2010 und 2017 erhielt er als „Solist des Jahres“  den ECHO Klassik. 2017 wurde er als Professor des Jahres ausgezeichnet, seine Promotion 2021 hatte das Orgelwerk Wolfgang Rihms zum Thema.

Der Kammerchor der Hochschule für Musik und Tanz Köln widmet sich anspruchsvollen a-cappella-Konzertprogrammen und ermöglicht so den Studierenden, Erfahrungen im Chorgesang auf hohem Niveau zu sammeln. Das Repertoire des Kammerchors erstreckt sich über alle Epochen und zeugt damit von der Flexibilität des Ensembles. Eine besondere Schwerpunktsetzung in den Programmen liegt häufig auf der Musik der Gegenwart.​ Mit Marcus Creed, Peter Dijkstra und zuletzt Florian Helgath standen dem Kammerchor in den letzten 25 Jahren immer wieder renommierte Dirigenten vor. – Das Posaunenensemble der HfMT Köln besteht aus aktuellen und ehemaligen Studierenden der Klasse Prof. Ulrich Flad und Jan Böhme. Die jungen Musiker*innen spielen in wechselnder Besetzung und in unterschiedlichen Formationen. Ihr Repertoire reicht von der Renaissance und dem Spiel auf historischen Instrumenten bis hin zu zeitgenössischer Literatur.

Christopher Brauckmann, 1988 in Herne geboren, studierte an der HfMT Köln bei Rainer Maria Klaas (Klavier), Thierry Mechler (Orgel), Gernot Sahler und Bernhard Steiner (Dirigieren) und ist dort seit Wintersemester 2022/23 als Professor für Dirigieren tätig. Er leitet den Hochschulchor und unterrichtet Chor- und Orchesterleitung. Zuvor unterrichtete er bereits als Lehrbeauftragter an der HfMT Köln sowie an der TU Dortmund und der bischöflichen Kirchenmusikschule Essen. Als Kantor an der Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochum verantwortete er ein umfangreiches Programm in Gottesdienst und Konzert u.a. mit dem Kammerchor und der Choralschola der Propsteimusik. Brauckmann Er erhielt das Stipendium des „Cusanuswerks“ und bildete sich im Fach Kulturmanagement am KMM-Institut der Hochschule für Musik und Theater Hamburg weiter. Nach Stationen als kommissarischer Leiter des Chores der Konzertgesellschaft Wuppertal und Dekanatskirchenmusiker im Erzbistum Paderborn leitete er seit 2016 den Bach-Chor Hagen und war zwölf Jahre lang stellvertretender Dirigent des Kölner Männer-Gesang-Vereins. 

Ulrich Flad studierte Posaune an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Heidelberg/Mannheim bei Prof. Paul Schreckenberger. Eine erste Festanstellung erhielt er schon während seines Studiums am Stadttheater Pforzheim. Von 1995 bis 2007 war er Solo-Posaunist im Gürzenich-Orchester der Stadt Köln und von 1996 bis 2016 erster Posaunist im Orchester der Bayreuther Festspiele. 2007 folgte er dem Ruf als Professor für Posaune an die Hochschule für Musik und Tanz Köln. Er arbeitete u.a. mit James Levine, Daniel Barenboim, Lorin Maazel, Peter Schneider, Antonio Pappano, Daniele Gatti, Christian Thielemann, Andris Nelsons und Kirill Petrenko. Konzertreisen, Orchesterprojekte und Meisterkurse führten ihn ins europäische Ausland, nach Asien und Amerika. Ehemalige Studierende seiner Kölner Klasse spielen in renommierten Orchestern oder unterrichten selbst erfolgreich.

The Monochrome Project, 2015 von Marco Blaauw gegründet, konzentriert sich ausschließlich auf den Klang der Trompete und arbeitet mit Verdopplung, dichten Klangfeldern, subtilen Farbwechseln, allmählichen und extremen Dynamikkurven, Bewegung, wechselnden Abständen und Perspektiven. Die einzelne Klangfarbe wird sowohl zum klanglichen Fundament als auch zum akzentuierenden Highlight. Das Monochrome Project beweist, dass weniger auch mehr sein kann. 2015–17 tourte das Ensemble mit La Monte Youngs The Second Dream of The High Tension Line Step Down Transformer, 2018 wurde die europäische Erstaufführung von composition 103 von Anthony Braxton bei der Ruhrtriennale inszeniert, 2020 entstanden neue Werke von Elnaz Seyedi, Justè Janulytè und Márton Illés, in 2022 arbeitete das Ensemble mit Raven Chacon. Aktuell werden neue Werke von Milica Djordjevic, Rolf Wallin, Anna Korsun, Wadada Leo Smith, Bára Gísladóttir, Elena Rykova und Cat Lamb aufgeführt

Marco Blaauw, Jahrgang 1965, widmet sich vorrangig der Erforschung und Weiterentwicklung der Trompete und ihres Repertoires. Seit 1993 ist er Mitglied des Ensemble Musikfabrik und arbeitet intensiv mit zeitgenössischen Komponisten zusammen. Neben seiner Tätigkeit als Solist und Forscher ist Blaauw auch als Komponist, engagierter Pädagoge, Produzent, Forscher und Aufnahmekünstler tätig. Als künstlerischer Leiter und Darsteller des Monochrome Projects führt Marco Blaauw das 8-köpfige Trompetenensemble bei der Entwicklung wegweisender Werke von renommierten Komponisten auf prominenten Festivals in ganz Europa an. Sein Forschungsprojekt „Global Breath“ führt seine Leidenschaft für die Trompete in neue Bereiche des Wissens und der Darbietung, die die gemeinsame menschliche Verbindung im Klang der Trompete reflektieren.

Markus Stockhausen (*1957) ist Trompeter, Komponist und Dozent. 25 Jahre arbeitete er eng mit seinem Vater Karlheinz Stockhausen zusammen. Heute konzertiert er international mit eigenen Projekten. Intensive Seminartätigkeit zum Thema „Intuitive Music and More“ und „Singen und Stille“. 

Alireza Mortazavi, geb. in Esfahan, Iran, ist Komponist und Santurspieler. 12 Jahre lang lernte und spielte er die traditionelle iranische Musik und erhielt mehrere Auszeichnungen. Im Kontakt mit anderen, besonders westlichen Musikstilen entwickelte er seine ganz persönliche, zeitgemäße Spielweise. Alireza lebt seit einigen Jahren in Italien und hat inzwischen international auf sich aufmerksam gemacht. 

Hamdelaneh
Wer einmal tief geforscht hat, was das Phänomen der Zeit betrifft, der erkennt, dass immer nur dieser Augenblick real ist. Alle Vergangenheit ist Erinnerung, alle Zukunft Vorstellung oder Projektion. Allein dieser Moment existiert in Wirklichkeit. Und somit ist dieser Moment gleichzusetzen mit der Ewigkeit. Man spricht auch vom „Ewigen Jetzt“. Nun widmet sich die Intuitive Musik ganz diesem Augenblick, aus ihm entsteht alles. Intuitive Musik ist im wahrsten Sinne des Wortes zeitgenössisch. Markus Stockhausen beschäftigte sich seit Anbeginn seiner Musikerkarriere mit der Intuitiven Musik, leitete zahlreiche Projekte und dokumentierte sie auf vielen CDs. So auch im Duo „Hamdelaneh“ mit Alireza Mortazavi. Da die intuitive Musik stilistisch in keiner Weise festgelegt ist, entsteht immer wieder ein neuer Dialog der Musiker, die sie nach ihren Fähigkeiten, ihrer Fantasie und ihrer Eingebung spontan gestalten. Dies ermöglicht ihnen, den „Augenblick“ ganz zu erfassen und energetisch eine Musik zu spielen, die allen Gegebenheiten Rechnung trägt: Der Schwingung und der Akustik des Ortes, der Tageszeit, der Anwesenheit der Zuhörer, und ihrer eigenen Gestimmtheit. 

Ars Chorals Cöln gab 2004 in der Kölner Romanischen Nacht sein großes Debütkonzert. In diesen 20 Jahren hat sich das Ensemble national wie international in der Mittelalter-Musikszene etabliert. Auch zahlreiche Tonträger legen klangliches Zeugnis ab. 2018 erschien die langerwartete CD-Einspielung des Ordo Virtutum von Hildegard von Bingen, die von den Kritikern als neue Referenz-Aufnahme gefeiert wird. – Die Erforschung und Aufführung von Musikhandschriften aus Frauenklöstern und Musik von Frauen im Mittelalter bilden den Schwerpunkt der Arbeit. Von Anfang an konzentrierte sich das Repertoire auf die Musik von Hildegard von Bingen. Aber als Kölner Ensemble singen sie auch regelmäßig aus den Handschriften der Kölner Diözesan- und Dom-Bibliothek und dem Schnütgen Museum. In der jährlich Klangwerkstt KOLUMBA öffnet sich das Ensemble interkulturellen Projekten.

Der Begriff Trobairitz umschreibt das Wirken von Maria Jonas besser als die übliche Bezeichnung ngerin. Die Trobairitz war das weibliche Gegenstück zu den Trobadors im südlichen Frankreich des Mittelalters. Es stammt von dem okzitanischen Wort trobar: finden. Neben dem Ensemble „Sanstierce“ gründete sie die Frauenschola „Ars Choralis Coeln“ und das Mittelalter-Ensemble „Ala Aurea“.  Auftritte mit diesen Ensembles und als Solistin führten sie durch ganz Europa, in die USA, Honkong und Taiwan. Zahlreiche CD-Aufnahmen zeugen von ihrer stetigen Auseinandersetzung mit Musik verschiedener Genres. Sie unterrichtet an der Musikhochschule Köln.

Der Bonner Kammerchor zählt zu den herausragenden Ensembles der Bundesstadt Bonn. Das Repertoire des rund 40 Mitglieder starken semiprofessionellen Chores umfasst vorwiegend A-cappella-Werke aller Epochen von der Gregorianik bis zu Uraufführungen. Zuletzt folgte der Chor Einladungen zum Beethovenfest und zur Eröffnung des Beethoven-Jubiläumsjahrs im Alten Rathaus Bonn, zur Open-air-Oper auf Schloss Drachenburg, zur Internationalen Chorbiennale Aachen und zu den Bach Tagen Köln ins Gürzenich. Zu seinem 50-jährigen Jubiläum ist er im Rahmen mehrerer vielbeachteter Konzerte u. a. in der Kölner Philharmonie aufgetreten. Bei der Deutschen Chormeisterschaft 2022 erhielt der Chor die zweithöchste Bewertung und wurde mit einem Goldenen Diplom ausgezeichnet.

Georg Hage ist Kirchenmusikdirektor an der Aachener Annakirche, Künstlerischer Leiter der Aachener Bachtage und Dirigent mehrerer renommierter Ensembles der Metropolregion Rheinland: des Aachener Bachvereins, des Kammerchors BachVokal, des Bonner Kammerchors und der Kölner Kantorei. Er war Preisträger beim Bayreuth-Regensburger Chorleitungswettbewerb, beim Chordirigenten-Wettbewerb in Budapest und zuletzt bei der Deutschen Chormeisterschaft, wo er mit dem Bonner Kammerchor den zweiten Platz errang.

Das 1988 gegründete Minguet Quartett zählt zu den weltweit gefragtesten Streichquartetten und gastiert in renommierten Konzertsälen. Die leidenschaftlichen Interpretationen begeistern, sogar „das kleinste Detail“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Namenspatron Pablo Minguet inspiriert ihr Engagement, den Künsten für alle zugänglich zu sein. Das Quartett ist ein fester Bestandteil der Salzburger Festspiele 2024 und tritt in Sälen wie dem Wiener Konzerthaus und der Tonhalle Düsseldorf auf. Ihr Repertoire umfasst klassisch-romantische und moderne Musik sowie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Sie wurden mit dem ECHO Klassik und dem Diapason d’Or ausgezeichnet und erhielten das Stipendium RELOAD der Kulturstiftung des Bundes. Kooperationen mit NEUSTART KULTUR und der Kunststiftung NRW zeugen von ihrem Engagement für innovative Projekte im In- und Ausland.

Das Vokalensemble Cinquecento besteht aus fünf professionellen Sängern aus fünf europäischen Ländern und wurde 2004 in Wien gegründet. Sein Ziel ist es, unbekanntere Vokalmusik aus dem 16. Jahrhundert zu entdecken und Einblicke in die Vielfalt der Renaissance-Polyphonie zu bieten. Neben klassischem Repertoire integriert das Ensemble auch zeitgenössische Werke. Sie treten regelmäßig auf prominenten Podien in ganz Europa, den USA und Kanada auf; 2021 debütierte Cinquecento bei den Salzburger Festspielen. Ihre Aufnahmen sind in der Presse hochgelobt und erhielten Auszeichnungen wie u.a. den „Diapason d’Or de l’année“ für die Einspielung von Heinrich Isaacs „Missa Wohlauff gut Gsell von Hinnen“ (2021). 2009 erhielt das Ensemble den „Deutschlandfunk-Förderpreis“. Seit 2005 betreuen sie als „Ensemble in Residence“ die Kirchenmusik in Wien. Bei Hyperion veröffentlichten sie seit 2006 gefeierte Aufnahmen, zuletzt zwei Parodiemessen von Annibale Padovano im Mai 2024.

UWAGA! sind ein virtuoser klassischer Violinist mit Vorliebe für osteuropäische Musik, ein Jazzgeiger mit Punkrock-Erfahrung, ein meisterhaft improvisierender Akkordeonist mit Balkan-Sound im Blut und ein Bassist, der sich in Symphonieorchestern ebenso zu Hause fühlt, wie in Jazzcombos oder Funkbands…Vier Musiker, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, stürzen sich 2007 in ein gemeinsames Musik-Abenteuer. Am Anfang steht vor allem die pure Spielfreude im Vordergrund – und sie überträgt sich mühelos auf jedes Publikum. Über die Jahre gemeinsamen Musizieren beeinflussen sich die Vier gegenseitig, die unterschiedlichen stilistischen Schwerpunkte wachsen zum sehr eigenen Sound zusammen, irgendwo zwischen Klassik, Jazz, Balkan- und Popmusik.

Das Vokal-Trio Insingizi aus Bulawayo, Simbabwe, präsentiert mitreißenden A-cappella-Gesang im Imbube-Stil der Ndebele. Dieser mehrstimmige, kraftvolle Chorgesang ist ein Symbol der kulturellen Vielfalt Simbabwes. Insingizis Repertoire vereint traditionelle Stücke wie „Gumboot“ mit eigenen Kompositionen wie „Amasango“. Seit den 1990er Jahren begeistern sie weltweit mit ihrer Musik. Ihr Debütalbum „Voices of Southern Africa Vol.1“ wurde in den USA zum Bestseller, und sie tourten durch Europa, Kanada und die USA. Sie gründeten auch das erfolgreiche Musikprojekt MoZuluArt und traten bei internationalen Festivals auf. Ihre Kompositionen wurden in Filmen von BBC, ORF, ARD, PBS und ARTE dokumentiert.

Vusa Mkhaya wurde in Bulawayo geboren und begeisterte sich schon in frühester Jugend für den typischen Imbube Gesang der Region. Er studierte am Johann Fuchs Musikkonservatorium in Graz drei Jahre lang Musiktheorie und Akkordeon und ist neben Insingizi in zahlreichen Vokalprojekten aktiv. Für seine herausragende Arbeit als Sänger wurde er u.a. mit einer Nomminierung für den Austrian World Music Award 2015, mit dem Zimbabwe Achievers Awards 2019 in UK für Verdienste um Musik und Kulturförderung, 2020 mit dem NAMA National Arts Merit Award für herausragende Künstler in der Diaspora sowie 2020, 2021 und 2022 mit den Roil Bulawayo Arts Awards ausgezeichnet.

Blessings Nqo Nkomo verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in einem Dorf in Matopo, etwa 40 Kilometer südwestlich von Bulawayo, wo er auch Mitglied im Schulchor war. Während der Jahre im Schulchor arbeitete er an seinen stimmlichen Fähigkeiten, um in die Fußstapfen seines Onkels Thomecki Dube zu treten, einem der international gefeierten Sängers bei Black Umfolosi und einer der führenden Imbube-Gruppen in Simbabwe. Für seine weiterführende Ausbildung zog er nach Bulawayo und schloss sich der Gruppe Insingizi als Sänger an.

Auch Dumisani „Ramadu“ Moyo stammt aus Bulawayo. Seine musikalischen und künstlerischen Fähigkeiten wurden erstmals anerkannt, als er als Kind die Familie mit atemberaubenden halbstündigen Darbietungen unterhielt, die dann meist als Gegenleistung mit Süßigkeiten oder einem zusätzlichen Stück Fleisch beim Abendessen belohnt wurden. Damals entdeckte er seine Verbundenheit zur traditionellen Musik und zu seiner Kultur, die ihm mehr bedeutete, als für ein Stück Fleisch zu singen. Seine Karriere begann 1990 als Leadsänger der Gruppe Insingizi. Er gründete 2006 seine eigene Musikproduktion/ Plattenlabel und das Studio 10th District Music im 10. Wiener Bezirk, 2010 verlegte er das Studio nach Bulawayo in das kulturelle Zentrum Simbabwes, um ein Musikzentrum mit Studio, Musikschule, Bühne und Tagungshaus aufzubauen. In der Spielzeit 2023/ 204 hat Ramadu die künstlerische Leitung des Projektes „Ubuntu“ des „Chor zur Welt“ der Elbphilharmonie übernommen.